Danilo Kis(* 22.02.1935)wurde in Subotica als Sohn eines ungarischen Juden und einer Montenegrinerin geboren. Dem Holocaust entgeht er, da ihn seine Eltern 1939 taufen lassen; der Vater wird 1944 nach Auschwitz deportiert. Die vom Untergang der Juden und seinem eigenen Anderssein geprägten Kindheitserlebnisse werden zu Kis´ thematischer Obsession. Seit 1960 veröffentlichte er Romane und Erzählbände (»Die Man-sarde«, »Enzyklopädie der Toten«, »Sanduhr«, »Frühe Leiden«). Kis lebte, vom Literatur-betrieb kaum wahrgenommen, viele Jahre in Paris. Dort starb er auch 1989, gerade als sein Werk neues Interesse gefunden hatte.