Sylviavon Angela di Ciriaco-Sussdorff, Dana HoràkovàHörspielSWF, SFB 1984Dauer: 55 Minuten 54 SekundenSelten hat sich eine bedeutende Autorin so sehr den Normen eines ganz und gar gesellschaftskonformen Lebensplans ausgeliefert wie die deutschstämmige amerikanische Dichterin Sylvia Plath (1932-1963). Ihre Briefe und Gedichte, ihre Tagebücher und der 1963 veröffentliche Roman "Die Glasglocke"/"The Bell Jar" sind Dokumente der Schutzlosigkeit eines Menschen, der außerstande war, das eigene Ich gegen amerikanischen Erfolgszwang und die Ansprüche des Weiblichkeitswahns der fünfziger Jahre sowie die unnachgiebige Erwartungshaltung der eigenen Mutter zu verteidigen. Der Briefwechsel mit der Mutter, Amalia Schober-Plath und Sylvias Aufenthalt in der McLean-Klinik nach ihrem ersten Selbstmordversuch sind die Ausgangspunkte, von denen die beiden Autorinnen Expeditionen in die Tiefenschichten eines Lebens voll unvereinbarer Koordinaten unternehmen.