Die Akte Auguste D.von Ulrike HofmannFeatureWDR 2003Dauer: 54 Minuten 02 SekundenAlois Alzheimer wurde damals stutzig, als er eine Patientin eingewiesen bekommen hatte, die am gewöhnlichen "Altersschwachsinn" litt, jedoch mit 50 Jahren dafür zu jung war. Durch die Patientin Auguste Deter entdeckte Alzheimer die nach ihm benannte Krankheit.Frankfurt am Main, 1901. In die "Anstalt für Irre und Epileptische" wird eine Frau eingewiesen, die unter Gedächtnisschwäche, Verfolgungswahn, Schlaflosigkeit und Unruhe leidet. So hat es der Hausarzt auf dem Einweisungsschein dargelegt und so bestätigt es der Ehemann: Die einfachsten Dinge habe seine Frau verlernt. Zeichen einer Demenz, die auch damals schon geläufig war. Nur eines macht den Irrenarzt stutzig: Für den gewöhnlichen "Altersschwachsinn" ist die Patientin mit Anfang fünfzig zu jung. Eine genauere Untersuchung scheint angeraten.Alois Alzheimer, Oberarzt an der Frankfurter Anstalt, nimmt sich - einer Intuition folgend - der Patientin Auguste Deter an. Die Gespräche, die er Ende 1901 mit ihr führt, hält er im Wortlaut fest. Als sie fünf Jahre später stirbt, findet Alzheimer bei der mikroskopischen Untersuchung ihres Gehirns ein Krankheitsbild eigener Prägung - von ihm profund beschrieben und schon bald nach ihm als dem Entdecker genannt.Am 3. November 1906 stellte Alois Alzheimer seine Forschungen erstmals der nervenärztlichen Fachöffentlichkeit vor.