Preisliedvon Paul WührHörspielBR, NDR 1971Dauer: 46 Minuten 50 SekundenEin "Preislied", als Hörspiel konzipiert für Münchener, die es singen sollten. Stimmen wurden gesammelt. Einzelne Personen äußerten vor dem Mikrofon ihre persönlichen Ansichten und übergaben ihre Stimme an den Autor: Sie wurde zum Material, das sich mit anderem Stimmmaterial verknüpfen und auf einen gemeinsamen Nenner bringen ließ. Die Gesamtfiguration aber blieb die Stimme des Autors. Für sein erstes, heute als beispielhaft angesehenes O(riginal)-Ton-Hörspiel, eine (Real)-Satire auf Stammtisch-Philosophie und Volkes Stimme, vorgetragen von einem liturgische Formen parodierenden Chor, erhielt Paul Wühr den "Hörspielpreis der Kriegsblinden 1971". Es entstand - so befand die damalige Preisjury - "eine unser Zeitbewusstsein charakterisierende und zugleich kritisierende Komposition, die aus unerledigten Vergangenheiten ein sprachliches Gegenbewusstsein geschaffen hat."