Der Herbst der R.L.von Alfred Döblin, Lothar TrolleHörspielDLF, SWF 1999Dauer: 49 Minuten 27 Sekunden"Unter den Bedingungen von Sprachlosigkeit und Abwesenheit von Liebe lebt Rosa Luxemburg die Ausnahme: Sie behauptet den Dialog, verweigert sich dem Rückzug (ins private), nimmt Solidarität wahr (als Versuch, die Möglichkeiten des Menschen zu erweitern) und trägt die Konsequenzen ihrer Haltung...Die eigentliche Frage des Stücks ist doch, was es bedeutet, die heutige Zeit mit der alten Sprache Döblins zu fassen. Wenn das nämlich gelingt, muss man daraus auch die Schlüsse ziehen: Es hat sich nichts verändert. Das Gefühl des Stillstandes fasziniert uns. Wir selbst haben nie etwas anderes erlebt als nachrevolutionäre Zeiten. Ich habe dann angefangen, Wegbeschreibungen, städtische Details und heutige Situationen einzufügen. Die Spannung bestimmter Szenen und Situationen kommt erst in der Verschiebung der Perspektive durch ein heutiges Detail." (Lothar Trolle)