Undine gehtvon Ingeborg BachmannHörspielNDR 1994Dauer: 39 Minuten 29 SekundenUndine lebt im Wasser. Ein Elementargeist, der sich nach Liebe sehnt, nach Menschsein, nach Überwindung seiner Lebensräume: geistig wie physisch. Doch sie hat an den Menschen gelitten. Ihre Seele ist nun geprägt von der Empfindung des Getrenntseins, der Einsamkeit und dem Drang, diese zu überwinden. Bei der Hörfunkproduktion des Textes, den Ingeborg Bachmann 1961 schrieb, geht es den Realisatoren um ein Erspüren und Hörbarmachen der inneren Musik der Worte Undines. Wo sie liebt, ist sie nah und präsent, wo sie abwehrt, vervielfältigt sich ihre Stimme zu einem Frauenchor, der sich in der Klage über die Männer solidarisiert. Die Stimmen der Undine werden akustisch eingebettet in Geräusche von geschnittenem, geklopftem und gebrochenem Glas, zusätzlich zum Klang der Glasharmonika. Auf diese Weise entsteht ein Klangraum, der fragil und weich, aber auch scharf und hart sein kann - wie das Wasser.