M - eine Stadt sucht einen Mördervon Fritz Lang, Thea von HarbouKrimi-HörspielBR, DLF 2003Dauer: 55 Minuten 48 SekundenDas Hörspiel-Remake des 1931 entstandenen Tonfilm-Klassikers von Fritz Lang ist nach "Das Warheads-Oratorium" und "Metropolis" die dritte Filmadaption, in deren Rahmen Michael Farin, Bernhard Jugel und die Musiker Laar und Zeitblom Erzählweisen des Kinos ins akustische Medium transferieren. In "M" werden neuinszenierte Szenen durch die Originalstimmen von Peter Lorre und Gustaf Gründgens ergänzt und zusammen mit einer zwischen historischen Stilzitaten und elektronischen Clicks & Cuts oszillierenden Musik zu einer zeitgemäßen Erzählform verwoben. Ins Hörspiel eingefügte Auszüge aus Polizeiakten weisen darauf hin, dass die Filmhandlung auf einem historischen Kriminalfall beruht."M" skizziert mit suggestiven Bildern, wie eine Mordserie an Kindern eine Stadt in Angst und Schrecken versetzt, wie dadurch Verfolgungswahn und latenter Hass freigesetzt werden. Da der Mörder die alltägliche Ordnung, auch die der Kriminellen, auf das Empfindlichste stört, wird er nicht nur von der Polizei sondern auch von der Unterwelt gejagt - und gefasst. Die Verbrecher inszenieren ein Tribunal, das sich bis hin zur Bestellung eines Pflichtverteidigers an den Regeln einer ordentlichen Gerichtsverhandlung orientiert, um der beabsichtigten Lynchjustiz zumindest äußerlich den Anstrich von Legitimität zu geben.