Wolfgang KohlhaaseDie Karriere des Autors Wolfgang Kohlhaase währt länger, als der Staat, in der er sie bestritt - die DDR. Als Dramaturg und Drehbuchautor arbeitete er fast 40 Jahre lang in den Babelsberger DEFA-Studios und war maßgeblich an den Filmerfolgen Berlin - Ecke Schönhauser (1956), Ich war neunzehn (1968) und Solo Sunny (1980) beteiligt.1931 in Berlin geboren, entdeckte Kohlhaase schon in jungen Jahren seine Lust am Schreiben. Mit 16 bewarb er sich bei vielen Zeitungen und Berlins und begann bei der Jugendzeitschrift "Start" als Volontär. Nach drei Jahren als Journalist wurde er Dramaturg bei der DEFA und begann für den Film zu schreiben.In Zusammenarbeit mit dem Regisseur Gerhard Klein entstanden die "Berlin-Filme", Geschichten junger Leuter in der geteilten Stadt. Der Film Berlin um die Ecke, eine Weiterführung des Bemühens, alltäglichen Realismus mit Gesellschaftskritik zu verbinden, wurde 1965 verboten und kam erst 1990 ins Kino.Kohlhaase konnte 1968 mit Ich war neunzehn an frühere Publikums- und Kritikererfolge anschließen, der autobiographischen Geschichte von Konrad Wolf über seine Heimkehr nach Deutschland als Soldat der Roten Armee. In Zusammenarbeit mit Wolf entstand 1980 auch Solo Sunny, ein Alltagsdrama um eine Schlagersängerin.1984 verfilmte Bernhard Wicki Die Grünstein-Variante, ursprünglich ein Hörspiel von Kohlhaase. 1993 führte er zusammen mit Gabriele Deneke Regie bei der zarten Liebesgeschichte Inge, April und Mai und 1996 adaptierte er Carl Zuckmayers Der Hauptmann von Köpenick, den Frank Beyer mit Harald Juhnke als Titelheld in Szene setzte.Das Drehbuch zu Die Stille nach dem Schuss entstand in Zusammenarbeit mit Regisseur Volker Schlöndorff.Als Drehbuchautor, Schriftsteller und Regisseur wurde Wolfgang Kohlhaase mehrmals mit dem "Nationalpreis der DDR", dem "Prix Italia", dem Drehbuchpreis des Chicago-Festivals, dem "Helmut Käutner-Preis" und dem "Ernst Lubitsch-Preis" ausgezeichnet.