Nabokovs Nachtfaltervon Ulrich LandHörspielWDR 2005Dauer: 1 Stunden 03 Minuten 26 SekundenEs ist historisch gesichert, dass Vladimir Nabokovs Vater, ein politisch engagierter Jurist, 1922 in Berlin versehentlich einem Attentat zum Opfer fiel. Ungeheuerlich erscheint der Witwe des Autors allerdings die Behauptung, ihr Mann sei nicht ganz unschuldig am Tod seines Vaters. Noch ungeheuerlicher ist für Vera Nabokov die Behauptung, die Begegnung des Schriftstellers mit seiner Nymphe Lolita sei ganz und gar nicht literarischer Natur gewesen, sondern sehr real und nicht folgenlos. Höchst unverschämt kommt der Witwe schließlich die Forderung nach einer millionenschweren Entschädigung vor, zumal die angeblich belastenden Dokumente aus einer alten Bahnfahrkarte und einem vergilbten Notizzettel mit den Namen der damaligen Attentäter bestehen. Die Handschrift ist allerdings zweifelsfrei die des Dichters. Fünfzig Jahre nach dem Erscheinen des skandalträchtigen "Lolita"-Romans wackelt das Denkmal des weltberühmten Autors.