Durchgangsverkehrvon Oliver SturmInszenierungSWR 2002Dauer: 34 Minuten 03 SekundenEin englischer Pub in der Vorweihnachtszeit, in dem ein profanes Wunder geschieht. Ein japanisches Liebespaar, das in einem deutschen Bahnhof eine Entrückung nach Kyoto erfährt. Fünfunddreißig Menschen in Berlin, die alle zur selben Zeit im Verkehrsstau stecken und vom Billigbenzin träumen. Die drei Miniaturen schildern kleine Welten in drei Kulturen - England, Japan, Berlin -, zeigen Menschen auf Nebenschauplätzen, die im rhythmischen Ablauf des Alltags gefangen sind und dort Wunder im Taschenformat erleben. Die Personen sind in ihren Privathöllen gefangen und merken nicht, wie sie unter dem Einfluss höherer Kräfte stehen: dem Geist Samuel Becketts, der japanischen Legende vom Hagoromo oder der Choreographie des Verkehrs. In ihrem Beschäftigtsein mit Banalitäten nehmen sie gar nicht wahr, dass sie sich in einer ihnen übergeordneten Gesetzmäßigkeit aus festen Abläufen befinden, Teilchen in einem Kosmos aus Wiederholungen sind.