Die Cafeteriavon Isaac Bashevis SingerHörspielSWF 1975Dauer: 1 Stunden 02 Minuten 22 SekundenIn einer Cafeteria in New York, Treffpunkt jüdischer Intellektueller, wird dem Schriftsteller Aaron Anfang der fünfziger Jahre eine junge Frau vorgestellt, die sich als Leserin und Kennerin seiner Bücher erweist. Aaron erfährt, dass die junge Frau Esther heißt, in einem Gefangenenlager in Rußland gewesen ist und nach dem Krieg noch einige Zeit in Flüchtlingslagern in Deutschland verbracht hat. Die beiden treffen sich - fast immer zufällig - in unregelmäßigen Abständen wieder. Eines Abends ruft Esther Aaron in seiner Wohnung an und bittet ihn um eine Unterredung. Als sie kommt, ist sie ziemlich aufgeregt und sieht elend aus. Sie berichtet, wie sie nachts über den Broadway geirrt und an der Cafeteria vorbeigekommen ist. Als sie hineinging, sah sie Männer in langen weißen Kitteln wie Sanitäter oder Ärzte und alle mit Hakenkreuzarmbinden um einen großen Tisch sitzen. Und am Kopfende saß Hitler. Das Hörspiel beschreibt als Spätfolge von Haft und Lagerstrapazen den plötzlichen Beginn einer Psychose. Es zeigt den Moment, in dem der Druck einer vergangenen, aber auch gegenwärtigen Realität für ein labiles Bewußtsein zu stark geworden ist, so dass es in eine "Vision", in Wahn, ausschert.
Übersetzung aus dem EnglischenHubert von Bechtolsheim
Übersetzung aus dem EnglischenMarianne de Barde
HörspielbearbeitungRhys Adrian
KompositionPeter Zwetkoff
RegieHermann Naber
Dieter Borsche
Marianne Lochert
René Deltgen
Fritz Rasp
Robert Rathke
Heinz Meier