Die Gräfin von Parmavon Sándor MáraiHörspielWDR 2004Dauer: 1 Stunden 14 Minuten 58 SekundenDer vornehme Fremde bezieht das schönste Gastzimmer im "Weißen Hirschen" zu Bozen: mit großen Flügelfenstern auf den Hauptplatz, mit goldverzierten Möbeln und einem funkelnden venezianischen Spiegel über dem Kamin. Hier kann er sich, nach den Strapazen seiner Flucht aus den Bleikammern der Serenissima, endlich ausruhen. Und den Stubenmädchen Avancen machen, die neureiche Haute-Volée des biederen Städtchens um einige Skudi erleichtern - kurz, das Leben jenes Ungenannten führen, den wir als Giacomo Casanova in vielen literarischen und musikalischen Erscheinungsformen kennen.Der große Erzähler Marai fügt noch eine Variation hinzu - die der blutjungen, schönen Frau des Grafen von Parma, der einzigen Frau, die Casanova je wirklich berührt hat, und die er noch immer zu erobern hofft.Wie auch in seinen früheren Romanen - allen voran "Glut" - entwirft der erst spät wiederentdeckte ungarische Autor einen Kosmos der Farben, des Rausches und der Einsamkeit. Die Figuren sind unauflöslich miteinander verstrickt, die Charaktere minutiös gezeichnet, die Sprache schwingt auf hohem Seil.
Übersetzung aus dem UngarischenRenée von Stipsicz-Gariboldi
BearbeitungVibeke von Saher-Peusch
RegieClaudia Johanna Leist
Lena Stolze
Karl Michael Vogler
Rufus Beck
Sylvester Groth