Wie ich einen Hund gegessen habevon Jewgenij GrischkowezHörspielSFB, ORB 2001Dauer: 54 Minuten 26 SekundenEin ehemaliger sowjetischer Matrose erzählt von seinem Dienst bei der Kriegsflotte am Stillen Ozean. Es sind Erinnerungen an die siebentägige Bahnfahrt durch immergleiche Birkenlandschaften nach Wladiwostok, an die Kutterfahrt zur berüchtigten Marine-Basis, an das morgendliche Massenpinkeln in den Ozean, an die öde Dienstzeit in dem engen U-Boot und an die mannhaft hingenommenen Erniedrigungen.Ein beiläufiger Bericht, der von der Sehnsucht nach Zuhause überschattet ist. Aber für einen entlassenen Matrosen gibt es kein Zuhause mehr. Das Zuhause ist versperrt, das Ich, das einmal dort gelebt hat, ist ausgelöscht. Er ist sich fremd geworden.Unterwegs im eigenen Bewusstseinstrom sucht er nach Worten, nach Bildern, nach Episoden - nach Erzählbarem, um auszudrücken, was ihm passiert ist. Und was ihm dazu einfällt, lässt er unreflektiert nebeneinander stehen, durchspielt und bestaunt immer wieder das ihm Geschehene.Dass das Stück seine Leichtigkeit in keinem Moment einbüßt, ist vor allem dem Schauspieler Boris Aljinovic zu verdanken. Er versteht seine Hörer mit charmanten Slawismen und gekonnt beiläufigem Witz zu bezaubern, ohne je in einen Vorleseton oder ausgestellten Alltagsjargon abzugleiten.
Übersetzung aus dem RussischenStefan Schmidtke
MusikTobias Morgenstern
RegieGabriele Bigott
Boris Aljinovic